Literatur- und Bildbandliste

‚Fotomenschen‘ ist auch eine permanente Entschuldigung um Literatur zum Thema zu durchstöbern. Neben der Podcasterei, der Fotografie bin ich eben auch noch bekennender Bücherwurm. Hinzu kommt dass das Internet in Sachen Fotografiegeschichte manchmal dürftige Ergebnisse liefert und ich in meinen Büchern oft besser aufgehoben bin…

Diese Seite erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber wer auf der Suche nach Lesetipps und Bildbandvorschlägen ist bekommt hier einen kleinen Einblick darin welche Werke meine Episoden informieren. Es lohnt sich auch hin und wieder vorbei zu schauen, ich werde ergänzen.

Die Links führen zu Amazon, einfach weil ich dort auch meine Leselisten habe (Kindle-Nutzer der ersten Stunde…). Keiner der Links ist ein Affiliate-Link, ich will mit Euch kein Geld verdienen 😉

Geschichte der Fotografie

Dieses Buch ist praktisch offen auf meinem Schreibtisch festgewachsen. Ich musste lange suchen um ein so umfassendes Werk zu der Frühzeit der Fotografie zu finden. Es ist in Essays organisiert und damit viel mehr als ein reines Lexikon. Es gibt sowohl Ausführungen zu den großen Epochen als auch Artikel zu wichtigen gesellschaftlichen oder technischen Entwicklungen. Es ist ein brachiales Ding aber jedes Gramm ist gold wert 🙂


Frauen haben von Anfang an eine riesige Rolle in der Entwicklung der Fotografie gespielt und dieses Buch ist eine Homage an die großen Fotografinnen. Leider werden ihre Beiträge immer noch oft weniger betont als die ihrer männlichen Zeitgenossen und so ist dieses Buch auch wegen seinem Gegenfokus eines meiner Lieblingsbücher.


DAS Lexikon zum Thema und ja, die meinen den Preis ernst. Wer nicht schon für die Kindle-Version mehrere hundert Euro ausgeben will setzt sich einen Alert bei eBay, stöbert regelmäßig auf dem Flomarkt oder nutzt eine gutsortierte Unibibliothek. Das gilt auch genauso wie das Gegenstück zum 20. Jahrhundert:


Street Photography ist mein Genre der Wahl und seit die ersten Fotografien im öffentlichen Raum gemacht wurden lässt sich eine eigene Geschichte dieses Genres entwerfen. Bystander ist DAS Standardwerk dazu und ist obendrein auch noch ein fantastisches Bildband.


Die Bildagentur Magnum versammelt in diesem Buch die Kontaktbögen berühmter Aufnahmen. In diesem brachialen Buch findet man so nicht nur ikonische Bilder des 20. Jahrhunderts sondern kann anhand der vorher und nachher gemachten Aufnahmen sowohl ihre Entstehung nachvollziehen als auch die Erkenntnis gewinnen, dass auch die „großen Meister“ letztlich nur mit Wasser kochen.


Band 3 einer Trilogie deren 1. und 2. Band hoffentlich auch bald bei mir ist… Fotografie lässt sich nicht ohne Technologie und eben auch nicht ohne Bücher denken. Diese Buchreihe ist inzwischen ein Standardwerk um die Kulturtechnik des Fotobildbands näher zu verstehen und gibt spannende Einblicke in Meilensteine des Genres.


Auch wenn sich der Eindruck aufdrängen könnte Fotografie wäre zuerst in der westlichen Welt entstanden, so gab es doch schnell auch eine eigenständige asiatische Tradition. Dieses Buch habe ich mir gekauft um den Unterschieden und Gemeinsamkeiten hinterherzufühlen.


Die Fotografie entstand in einer Zeit in der noch viele Briefe geschrieben wurden. First Exposures sammelt speziell die erhaltenen Korrespondenzen mit denen sich die Entwicklungen der damaligen Zeit nachvollziehen lassen.


Fotomagazine sind aus der Fotogeschichte nicht wegzudenken. Das Magazin Time hat speziell die Karrieren und Ikonografie des 20. Jahrhunderst geprägt wie kein anderes und erzählt in diesem Buch die Geschichte einiger fotografischer Meilensteine.


Ein reich bebildertes und schön gemachtes Lexikon mit dem man sich einen guten Überblick über die Geschichte des Mediums verschaffen kann. Guter Einstieg, geht aber kaum in die Tiefe.


Die Geschichte der Fotografie anhand berühmter Aufnahmen erzählt. Jedes Bild kommt mit einer Beschreibung anhand man die Situation, Bedeutung und ein paar Fakten über den/dir FortografIn erfährt. Schön kompakt, allerdings auch recht dick und klotzig.


Ähnliches Konzept wie er Vorgänger: Die Geschichte der Fotografie wird hier allerdings anhand der FotografInnen erzählt. Kompakt, dick, klotzig… aber toll.


Was der Titel sagt 🙂 Ich war überrascht wie interessant Polaroids sein können und werde dem Thema mit Sicherheit auch noch Episoden widmen…


Biografien

MBW ist eine der beeindruckendsten Fotografinnen die mir bisher begegnet sind. Sie startete ihre Karriere als Industriefotografin, war Mitgründerin des Fortune Magazines und des Life Magazines, erste offiziell akkreditierte US Kriegsfotografin, Werbefotografin und vieles mehr. Ihre Geschichte hinterlässt atemlos und ihre Autobiografie liest sich wie ein Abenteuerroman. Für die passende Podcastfolge hier entlang.


Gerda Taro schaffte es in weniger als 5 Jahren zur bewunderten Kriegsreporterin und Antifaschismus-Aktivisten. Außerdem ist die Liebesgeschichte zwischen ihr und Endre Ernő Friedmann die Geburtsstunde von Robert Capa. Hier geht’s zur passenden Podcastfolge.


Tina Modotti war Berufsrevolutionären, Kommunistin aus Überzeugung, Schauspielerin, Fotografin und Edward Weston’s Geliebte und Model. Ein Lebenslauf der sprachlos macht und die Pfade von Berühmtheiten wie Frida Kahlo kreuzt.


Im viktorianischen England und den USA der Bürgerkriegszeit blühte der Spiritismus und so gab es auch Fotografen bei denen man sich Portraits Verstorbener buchen konnte. Der erste derartige Fall und ein später aufsehenerregender großer Prozess drehte sich um den Bostoner Fotografen Willhelm Mumler dessen Geschichte in dieser Materialsammlung nachgezeichnet wird. Das Buch enthält Essays, Zeitungsartikel, Ausschnitte aus Büchern der damaligen Zeit und biografische Berichte. Und eine Podcastepisode gibt’s auch dazu.


Einer der Erfinder des Bewegtbilds, Entwickler der Hochgeschwindigkeitsaufnahme und verurteilter Mörder… Eadweard Muybridge ist eine faszinierende Person die für mehrere fotografische Meilensteine war und Gegenstand dieser Podcastfolge ist.


Edward Curtis war ein Fotograf aus Seattle der letzten Jahrhundertwende, also in der Zeit des Goldrausches, des Ausbaus der Eisenbahnverbindung und noch vor der großen Depression. Es war eine Zeit in der die amerikanischen Ureinwohner systematisch zurückgedrängt wurden und Edward setzte sich selbst zum Ziel ihren Bräuchen und Lebensweisen ein Denkmal zu setzen. Mit 30 Jahren wird daraus das vielleicht längste Fotoprojekt aller Zeiten, er produziert über 40000 Fotografien, über 10000 Tonaufnahmen, dokumentiert über 70 Sprachen, über 300 Mythen und vieles mehr. Er ist freundschaftlich mit Theodore Roosevelt, wird von J.P. Morgan unterstützt, beendet sein Projekt aber bankrott und geschieden… Dieses Buch erzählt seine Lebensgeschichte in einer sehr bildhaften und faszinierenden Weise.

Passend dazu gibt es auch eine Gesamtausgabe der Fotografien die Curtis für seine epische Dokumentation der nordamerikanischen Ureinwohner benutzt hatte:


Bücher über Fotografie

Bildbände

Das Leben Margaret Bourke-White’s durch ihre Werke erzählt. Hier entlang zur passenden Podcastfolge.


Philippe Halsman ist ein Wunder an Originalität. Als Celebrityfotograf, als Modefotograf und während seiner jahrzehntelangen Kollaboration mit dem Maler Salvador Dali inszenierte er faszinierende Bilder wie sie nirgends sonst zu finden sind. Hier entlang zur passenden Podcastfolge.




Ich war schon immer von der Rolle des Chief White House Photographers fasziniert und dieses Buch von Pete Souza zeigt wie mächtig die Rolle ist und wie nah man durch Bilder der Rolle und der Person des US Präsidenten kommen kann. Hier geht’s zur passenden Podcastepisode.


Die Folge „The British Bulldog“ erzählt die Geschichte des berühmtesten Bildes von Yousuf Karsh. Dieses Buch zeigt seine besten Portraits. Ein wunderschönes Buch.


Henri Cartier-Bresson ist ein Meister der in einer einzelnen Aufnahme erzählten poetischen Geschichte des Augenblicks. Ich kennen niemanden der dieses Buch durchblättert und nicht sofort versteht warum er so ein Gigant ist.


The Americans ist ein berühmtes Bildband. Ich gestehe: Ich hatte immer nur einzelne Bilder von Robert Frank gesehen und fand die oft weniger beeindruckend als sein Ruf nahelegte. Das Buch selbst ist auch eher einfach strukturiert. Aber als ich das Buch mit Muße und der Reihe nach durchblätterte änderte sich mein Blick und ich verstehe warum Robert Frank’s Buch die ganze Branche und die Kunst des Bildbands nachhaltig beeinflusste.